David Hume

* 7. Mai 1711 in Edinburgh
† 25. August 1776 in Edinburgh
war ein schottischer Philosoph, Ökonom und Historiker, der zu den bedeutendsten Vertretern der europäischen Aufklärung zählt. Er gilt als einer der einflussreichsten Vertreter des Empirismus und Skeptizismus und hat mit seinen Arbeiten die moderne Philosophie nachhaltig geprägt.

David Hume wurde am 7. Mai 1711 in Edinburgh geboren. Sein Vater starb früh, und so wurde der Junge von seiner Mutter erzogen, die großen Wert auf Bildung legte. Schon früh zeigte er eine außergewöhnliche intellektuelle Begabung. Mit zwölf Jahren trat er in die Universität Edinburgh ein, wo er sich zunächst dem Studium der Rechtslehre widmete, bald jedoch sein Interesse an Philosophie und Literatur entdeckte. Obwohl er sein Studium nicht abschloss, bildete er sich autodidaktisch weiter und widmete sich ganz der Philosophie.

Zwischen 1734 und 1737 lebte Hume zurückgezogen im französischen La Flèche, wo er an seinem Hauptwerk A Treatise of Human Nature arbeitete, das zwischen 1739 und 1740 veröffentlicht wurde. Dieses Werk blieb zu Humes Lebzeiten kommerziell erfolglos, wurde jedoch später als ein Meilenstein der Philosophie erkannt. In den folgenden Jahren veröffentlichte Hume verschiedene Werke, darunter An Enquiry Concerning Human Understanding (1748) und An Enquiry Concerning the Principles of Morals (1751), die in einer zugänglicheren Form seine Gedanken aus dem Treatise zusammenfassen.

Neben der Philosophie betätigte sich Hume auch als Historiker. Sein mehrbändiges Werk The History of England war zu seiner Zeit ein Bestseller und sicherte ihm finanziellen Erfolg und Anerkennung.

Er war auch politisch tätig, unter anderem als Sekretär in der britischen Botschaft in Paris. In Frankreich wurde er als Intellektueller sehr geschätzt und war mit Persönlichkeiten wie Rousseau und d’Holbach bekannt.

David Hume starb am 25. August 1776 nach längerer Krankheit und wurde auf dem Friedhof Old Calton in Edinburgh begraben.

Traktat über die menschliche Natur

Humes Hauptwerk „A Treatise of Human Nature“ erschien 1739-40. Darin entwickelt er eine Theorie des menschlichen Geistes, die auf Erfahrung, Sinneseindrücken und der Analyse psychologischer Prozesse basiert. Er argumentiert, dass alle Ideen letztlich auf Sinneseindrücke zurückgehen und stellt traditionelle Vorstellungen über Kausalität, das Selbst und die Vernunft in Frage.

die Natur
ist immer mächtiger
als das Denken

Untersuchung in Betreff des menschlichen Verstandes

An Enquiry Concerning Human Understanding“ (1748) ist eine überarbeitete und zugänglichere Fassung zentraler Ideen aus dem „Treatise„.

lesen bei Zeno

Glücklich ist derjenige, dessen Lebensumstände zu seinem Temperament passen; aber noch vorzüglicher ist derjenige, der sein Temperament an alle Umstände anpassen kann.

Untersuchung über die Grundsätze der Moral

In „An Enquiry Concerning the Principles of Morals“ (1751) entwickelt Hume eine Ethik, die auf Empathie (Mitgefühl) und dem Nutzen sozialer Handlungen basiert, statt auf göttlichen Geboten oder reiner Vernunft. Moralische Unterscheidungen beruhen laut Hume auf Gefühlen und gesellschaftlicher Erfahrung, nicht auf objektiven Tatsachen. Das Werk betont die zentrale Rolle des Menschen als ein „fühlendes“ und soziales Wesen.

Dialoge über die natürliche Religion

Dialogues Concerning Natural Religion„(posthum 1779) ist eine fiktive Diskussion zwischen drei Figuren, in der das klassische theistische Gottesbild kritisch beleuchtet wird. Hume lässt die Argumente für ein intelligentes Schöpfungsprinzip (z. B. das Design-Argument) mit skeptischen Gegenpositionen kollidieren.

lesen bei Zeno

Ehrungen

Ich gestehe frei: die Erinnerungen des David Hume war eben dasjenige, was mir vor vielen Jahren zuerst den dogmatischen Schlummer unterbrach
Immanuel Kant

Porträt von Allan Ramsay (1766)
David Hume – Louis Carmontelle (undatiert)
Porträt von Allan Ramsay (1754)

Aus jeder Seite von David Hume ist mehr zu lernen, als aus Hegels, Herbarts und Schleiermachers sämtlichen philosophischen Werken zusammengenommen.
Arthur Schopenhauer

Skulptur von James Pittendrigh MacGillivray
Statue in Edinburgh von Alexander Stoddart
Grabmal in Edinburgh

David Hume, der kein Berufsphilosoph war und, neben Sokrates, vielleicht der aufrichtigste und ausgeglichenste unter den großen Philosophen und dabei ein bescheidener, rationaler und recht leidenschaftsloser Mann.
Karl Popper

Bildnachweis
Skulptur MacGillivray: © The Royal Society of Edinburgh
Statue Stoddart: public domain
Grabmal: Jonathan Oldenbuck (CC BY 3.0)

Zitatnachweis
Immanuel Kant „Prolegomena“ (1783)
Arthur Schopenhauer „Die Welt als Wille und Vorstellung“ 2. Band
Karl Popper „Wie ich die Philosophie sehe“ Vortrag 1974

In unserem Kinosaal findest du interessante Filme über David Hume, zum Beispiel:

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