14. Februar
Zum 130. Geburtstag von Max Horkheimer
Max Horkheimer war Begründer der Kritischen Theorie und einer der wichtigsten Vertreter der Frankfurter Schule. Seiner Auffassung nach sollte die Theorie nicht nur dazu dienen, die Wahrheit zu entdecken, sondern auch dazu, die Gesellschaft zu verändern, nämlich in eine gerechtere Richtung zu führen.
Horkheimers Gedanken über den Kapitalismus und dessen Kultur hatten großen Einfluss auf die Philosophie, Soziologie und politische Theorie des 20. Jahrhunderts. Er sah in der Massenkultur eine Art von Unterhaltungsindustrie, die dazu diente, die Menschen von den realen politischen Problemen abzulenken.
27. Januar

250. Geburtstag
Am 27. Januar 1775 wurde Friedrich Wilhelm Joseph Schelling geboren.
Neben Kant, Hegel und Fichte gehörte er zu den bedeutendsten Vertretern des Idealismus. Von diesen grenzt er sich vor allem durch seine bemerkenswerte Naturphilosophie ab, die noch heute wichtige Ansatzpunkte liefert, weil sie geeignet ist, ein „Korrektiv unseres einseitig zweckrationalen und funktionalen Naturverhältnisses“1 zu bilden.
1 Hans-Dieter Mutschler (1990)
14. Januar

150. Geburtstag
Am 14. Januar 1875 wurde Albert Schweitzer geboren.
Obwohl er vielbeachtete philosophische Schriften verfasste, wurde ihm von der akademischen Philosophie wenig Anerkennung zuteil. Im Gegenzug ließ er an dieser auch nicht viel Gutes:
“Unsere abendländische Philosophie, wenn man sie auf ihre letzten und unmittelbaren Aussagen hin beurteilt, ist viel naiver, als wir es uns eingestehen. Dies liegt nur nicht so zutage, weil wir uns die Kunst angeeignet haben, das Einfache gelehrt auszudrücken.“
“Kulturphilosophie” Vorrede zum 2. Teil (1923)
1. Januar

Um den Jahreswechsel 1224/25 wurde Thomas von Aquin geboren, einer der bedeutendsten Theologen und Philosophen des Mittelalters.
Aus Anlass seines 800. Geburtstages haben wir ein ausführliches Porträt gestaltet.
17. Dezember

Zum Geburtstag von Émilie du Châtelet (17.12.1706) haben wir ein ausführliches Porträt der großen Denkerin gestaltet.
04. Dezember

Am 4. Dezember 1679 verstarb Thomas Hobbes. Durch sein Werk “Leviathan” kam er zu größter Berühmtheit.
“Hobbes’ Leviathan ist das größte Einzelwerk politischen Denkens in englischer Sprache.“
John Rawls
Willst du mehr über diesen Philosophen wissen, schau dir sein Porträt an.
01. Dezember

Heute hätte der vor kurzem verstorbene Peter Ruben Geburtstag, einer der interessantesten Protagonisten der DDR-Philosophie. Er lehrte an der Berliner Humboldt-Universität sowie als Gastprofessor an der Universität Aarhus in Dänemark. 1981 wurde er wegen „dissidentischer Vorstellungen“ aus der SED ausgeschlossen und erhielt ein Lehrverbot. Die reine Lehre nach Marx sah er nämlich kritisch.
21. November

Heute vor 330 Jahren wurde Voltaire geboren.
Mit seiner satirischen Novelle “Candide oder der Optimismus” schuf er eines der bekanntesten belletristischen Werke mit philosophischem Tiefgang.
17. November

Am 17. November 1624 verstarb Jakob Böhme.
Aus Anlass seines 400. Todestages gestaltet unser Museum die Sonderausstellung “Der Schuster, der nicht bei seinem Leisten blieb“
28. Oktober

Am 28. Oktober 1466 wurde Erasmus von Rotterdam geboren, der “erste, der es wagte, rein ethische Erwägungen gegen den Krieg geltend zu machen und eine durch ethisches Wollen geleitete höhere Vernünftigkeit zu fordern“. (Albert Schweitzer)
Willst du mehr über den bedeutenden Humanisten wissen, schau dir sein Porträt an.
8. Oktober

Dem französischen Philosophen Jacques Derrida zum 20. Todestag
“Demokrat zu sein hieße, aus der Erkenntnis heraus zu handeln, dass wir nie in einer ausreichend demokratischen Gesellschaft leben.”
26. September

Heute ist der 135. Geburtstag von Martin Heidegger. Wenn du beim Lesen dieses Zitats die Hände über dem Kopf zusammenschlägst, geh doch mal der Sache auf den Grund – dazu empfehlen wir das Video “Heidegger in 60 Minuten” von Walther Ziegler.
17. September

Zum 30. Todestag von Karl Popper hat das Museum für Philosophie ein Porträt des großen Denkers gestaltet.
Besonders interessant der Abschnitt “Kontroverse”, wo gezeigt wird, wie er die großen Autoritäten Platon, Hegel, Adorno und Habermas in Frage stellte.
11. September

Am 11. September 1903 wurde Theodor W. Adorno geboren.
Aus seinem Werk “Minima Moralia” stammt einer der meistzitierten philosophischen Gedanken:
“Es gibt kein richtiges Leben im falschen.”
Weniger bekannt ist die bemerkenswerte Zueignung, mit der dieses Buch beginnt:
“Die traurige Wissenschaft, aus der ich meinem Freunde einiges darbiete, bezieht sich auf einen Bereich, der für undenkliche Zeiten als der eigentliche der Philosophie galt, seit deren Verwandlung in Methode aber der intellektuellen Nichtachtung, der sententiösen Willkür und am Ende der Vergessenheit verfiel: die Lehre vom richtigen Leben. Was einmal den Philosophen Leben hieß, ist zur Sphäre des Privaten und dann bloß noch des Konsums geworden, die als Anhang des materiellen Produktionsprozesses, ohne Autonomie und ohne eigene Substanz, mitgeschleift wird. Wer die Wahrheit übers unmittelbare Leben erfahren will, muß dessen entfremdeter Gestalt nachforschen, den objektiven Mächten, die die individuelle Existenz bis ins Verborgenste bestimmen. Redet man unmittelbar vom Unmittelbaren, so verhält man kaum sich anders als jene Romanschreiber, die ihre Marionetten wie mit billigem Schmuck mit den Imitationen der Leidenschaft von ehedem behängen, und Personen, die nichts mehr sind als Bestandstücke der Maschinerie, handeln lassen, als ob sie überhaupt noch als Subjekte handeln könnten, und als ob von ihrem Handeln etwas abhinge. Der Blick aufs Leben ist übergegangen in die Ideologie, die darüber betrügt, daß es keines mehr gibt.”
Theodor W. Adorno “Minima Moralia” Frankfurt: Suhrkamp 1969
4. September

Am 4. September 1965 verstarb Albert Schweitzer, der heute vor allem als „Urwalddoktor“ bekannt ist. Der Arzt und Humanist war aber auch ein bedeutender philosophischer Denker.
Schweitzer zeigte sich als scharfer Kritiker der westlichen Zivilisation, die mit ihrem Fokus auf wissenschaftlichen Fortschritt und technologischen Erfolg die ethischen und spirituellen Grundlagen aus den Augen verliert. Seiner Überzeugung nach gebietet die Ehrfurcht vor dem Leben, dass Fortschritt nur dann gerechtfertigt ist, wenn er auf ethischen Prinzipien basiert. Der Philosophie warf Schweitzer vor, ihrer Verantwortung für die Entwicklung des öffentlichen Bewusstseins nicht mehr nachzukommen. Er war der Meinung, “dass der Wert jeder Philosophie zuletzt danach zu bemessen ist, ob sie sich in eine lebendige Popularphilosophie umzusetzen vermag oder nicht”. Stattdessen sah er, dass die Philosophie nur noch die Ergebnisse der Natur- und Geschichtswissenschaften zusammentrug und “einen gelehrten Betrieb auf allen Gebieten unterhielt.” Das abgebildete Zitat aus seinem Werk “Verfall und Wiederaufbau der Kultur” (1923) könnte ohne weiteres ein Kommentar aus unseren Tagen sein. In diesem Buch findet sich auch der Aufsatz “Die Schuld der Philosophie am Niedergang der Kultur”, der nach 100 Jahren nichts an Aktualität verloren hat.
28. August

25. August

Heute ist der Todestag zweier großer Denker, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten: Friedrich Nietzsche (1900) und David Hume (1776). Nietzsches Übereinstimmung mit Hume in obigen Zitaten ist insofern überraschend, als Hume eigentlich für den rationalen Ansatz steht, dessen Überbetonung Nietzsche ablehnte. Der hielt Hume sogar für “eine Herabwürdigung und Wertminderung des Begriffs ‘Philosoph’ für mehr als ein Jahrhundert“.
(“Jenseits von Gut und Böse” 1886)