Friedrich Engels

* 28. November 1820 in Barmen
† 5. August 1895 in London
war ein deutscher Philosoph, Gesellschaftskritiker, Historiker und Unternehmer, der als enger Mitstreiter von Karl Marx wesentlich zur Entwicklung des Marxismus beitrug.

Friedrich Engels wurde am 28. November 1820 in Barmen (heute ein Teil von Wuppertal) als ältestes von neun Kindern in eine wohlhabende Familie geboren. Sein Vater war ein frommer Pietist und erfolgreicher Textilfabrikant. Die religiöse Strenge und der Wohlstand seiner Eltern prägten Engels’ frühe Jahre, doch er wandte sich bald gegen die dogmatischen Ansichten seiner Familie.

Engels zeigte schon in jungen Jahren Interesse an Literatur und Philosophie, erhielt jedoch keine akademische Ausbildung, da sein Vater ihn früh in die kaufmännische Laufbahn drängte. Nach Abschluss seiner Schulzeit in Elberfeld begann Engels 1838 eine kaufmännische Lehre in Bremen. Hier entwickelte er sein Interesse für politische und gesellschaftliche Fragen, beeinflusst durch Werke wie die von Georg Wilhelm Friedrich Hegel. Seine ersten journalistischen Arbeiten, unter anderem für die Rheinische Zeitung, erschienen in dieser Zeit.

1841 absolvierte Engels seinen Militärdienst in Berlin, wo er Vorlesungen an der Universität hörte und sich den Junghegelianern anschloss, einer Gruppe radikaler Intellektueller, die Hegels Philosophie kritisierten und reformulierten. In dieser Zeit begann er, atheistische und sozialistische Positionen zu vertreten, die ihn in Konflikt mit seinem pietistischen Elternhaus brachten.

1842 wurde Engels nach Manchester geschickt, um im Textilunternehmen Ermen & Engels, das teilweise seinem Vater gehörte, zu arbeiten. Hier war er unmittelbar mit den katastrophalen Bedingungen der Arbeiterklasse konfrontiert, die ihn zutiefst erschütterten. Diese Erfahrungen flossen in sein erstes großes Werk, Die Lage der arbeitenden Klasse in England (1845), ein detaillierter Bericht über die sozialen Missstände der industriellen Revolution.

1844 lernte Engels in Paris Karl Marx kennen, mit dem er eine lebenslange Freundschaft und Zusammenarbeit begann. Die beiden fanden schnell eine gemeinsame Basis in ihrer Kritik am Kapitalismus und entwickelten die Grundlagen des wissenschaftlichen Sozialismus. 1848 veröffentlichten sie das Kommunistische Manifest, ein Aufruf zur weltweiten Arbeiterrevolution.

Engels kehrte während der Revolutionen von 1848/49 nach Deutschland zurück, wo er an den bewaffneten Kämpfen im badisch-pfälzischen Aufstand teilnahm. Nach der Niederlage der Revolution floh er ins Exil, zunächst in die Schweiz und dann nach England.

Engels verbrachte den größten Teil seines späteren Lebens in Manchester und London. Trotz seiner revolutionären Ansichten arbeitete er weiterhin als Unternehmer im Familienbetrieb, vor allem um Marx finanziell unterstützen zu können. Nach dessen Tod 1883 widmete sich Engels der Herausgabe der unvollendeten Bände von Das Kapital und führte dessen Arbeiten fort. Engels’ eigene Schriften, darunter Der Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staats (1884), erweiterten die marxistische Theorie um anthropologische und historische Aspekte.
Friedrich Engels starb am 5. August 1895 in London an Kehlkopfkrebs. Engels’ Asche wurde gemäß seinem Wunsch im Ärmelkanal verstreut.

Dialektik der Natur

In diesem unvollendeten Werk widmet sich Friedrich Engels der Kritik der Naturphilosophie und der metaphysischen Ideen seiner Zeit. Besondere Anerkennung fand der darin enthaltene Abschnitt “Anteil der Arbeit an der Menschwerdung der Affen”.

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Auszug: “Anteil der Arbeit an der Menschwerdung der Affen

Der Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staats

Im Jahr 1884 erschien dieses Buch als eine der bedeutendsten Schriften Friedrich Engels. Es gilt als Grundlage der frühen Soziologie.

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Manifest der kommunistischen Partei

Das weltweit bekannteste und meistgelesene Werk von Marx und Engels. Es ist nach der Bibel und “Worte des Vorsitzenden Mao Tse-tung” das meistverkaufte Buch der Welt.
Die Autoren entwickeln darin die Grundzüge des Wissenschaftlichen Kommunismus.

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Ein Gespenst geht um in Europa –
das Gespenst des Kommunismus.

Karl Marx, Friedrich Engels
Werke

Die Werke von Marx und Engels ab 1956 vom Ost-Berliner Dietz Verlag herausgegeben. Die 44 Bände umfassen 1700 Schriften und 4170 Briefe.
Der größte Teil ist verfügbar bei archive.org und bei mlwerke.de

Ehrungen

Engels war ein außergewöhnlicher Denker, dessen Beiträge zur politischen Philosophie und zur Analyse des Kapitalismus von bleibendem Wert sind.
Noam Chomsky

Denkmal im Engels-Garten Wuppertal/Barmen
Gedenkstein im Engels-Garten Wuppertal/Barmen
Denkmal vor der nach ihm benannten Militärakademie der NVA in Dresden

Engels war ein großer Humanist, dessen Denken und Handeln von einem tiefen Mitgefühl für die unterdrückten und ausgebeuteten Menschen geprägt war.

Jean Jaurès

Denkmal in St. Petersburg
Denkmal auf dem Marx-Engels-Forum Berlin
Marx-Engels-Denkmal im Memento Park Budapest
Friedrich Engels Banknote DDR 1964-1971
Friedrich Engels Banknote DDR 1971-1990

Engels war ein Pionier der Geschichtswissenschaft und hat uns eine neue Sichtweise auf die menschliche Entwicklung gegeben.

Eric Hobsbawm

Friedrich Engels

1-₫-Briefmarke
Vietnam 1970

Friedrich Engels

50-Kopeken-Briefmarke
Russland 2020

Friedrich Engels

1-Krone-Briefmarke
Tschechoslowakei 1980

Friedrich Engels

44-Stotinki-Briefmarke
Bulgarien

Friedrich Engels

50-Franc-Briefmarke
Kongo 1970

Friedrich Engels

Briefmarken-Serie
China 2020

Friedrich Engels

150-Lei-Briefmarke Rumänien 1970

Friedrich Engels

Briefmarke Rumänien 1945

Friedrich Engels

Briefmarken-Serie
Sowjetunion 1935

Friedrich Engels

Briefmarken-Serie
Sowjetunion 1945

Friedrich Engels

4-Kopeken-Briefmarke
Sowjetunion 1970

Friedrich Engels

60-Kopeken-Briefmarke
Sowjetunion 1960

Friedrich Engels

50-Pf.-Briefmarke
BRD 1970

Friedrich Engels

Briefmarken-Block
DDR 1955

Friedrich Engels

Briefmarken-Serie
DDR 1970

Friedrich Engels

12-Pf.-Briefmarke
Sowjetische Bsatzungszone 1948

Friedrich Engels

30-Pf.-Briefmarke
Sowjetische Bsatzungszone 1948

Ausstellung „Friedrich Engels – Argumente eines Kritikers“ von Peter Schadt und Jörg Munder in Stuttgart

Er war ein ehrlicher bergischer Mann. Gott segne ihn!

Nachruf der „Rheinische Wacht“ Barmen 1895

Bildnachweis
B.B.Beimler: Ausstellung „Friedrich Engels – Argumente eines Kritikers“ (CC BY-SA 4.0)
Photogoddle: Marx-Engels-Denkmal Berlin (CC BY 4.0)
Atamari: Engels-Denkmal Wuppertal (CC BY 3.0)
Ferran Cornellà: Marx-Engels-Denkmal Budapest (CC BY 3.0)
Rabe.dd: Engels-Denkmal Dresden (CC BY-SA 4.0)
GAlexandrova: Engels-Denkmal St. Petersburg (CC BY-SA 4.0)
Frank Vincentz: Engels-Gedenkstein Wuppertal (CC BY-SA 3.0)

Bild Mitte:
Ausstellung „Friedrich Engels – Argumente eines Kritikers“ B.B.Beimler (CC BY-SA 4.0)

Skulptur:
Denkmal im Engels-Garten Wuppertal, Atamari (CC BY 3.0)

Die Gedanken der herrschenden Klasse sind in jeder Epoche die herrschenden Gedanken, d.h. die Klasse, welche die herrschende materielle Macht der Gesellschaft ist, ist zugleich ihre herrschende geistige Macht.

Nichts ist fürchterlicher, als alle Tage von morgens bis abends etwas tun zu müssen, was einem widerstrebt.

Es war der letzte Schritt zur Selbstverschacherung, die Erde zu verschachern, die unser Eins und Alles, die erste Bedingung unserer Existenz ist; es war und ist bis auf den heutigen Tag eine Unsittlichkeit…

Video:
Clip aus “Friedrich Engels – der Unterschätzte” WDR 2020