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Eckhart von Hochheim
genannt: Meister Eckhart
* um 1260 bei Gotha
† 1328 in Avignon
war ein bedeutender Denker des Mittelalters. Er gilt nicht nur als bedeutender Vertreter der Mystik, man nennt ihn auch den ersten Deutschen, der als Philosoph bezeichnet werden kann.
Meister Eckhart verfasste zahlreiche Schriften über Themen wie Gott, die Seele und das menschliche Streben nach Erkenntnis. Seine Werke hatten einen tiefgreifenden Einfluss auf die Entwicklung der deutschen Philosophie.
Meister Eckhart wurde um das Jahr 1260 in der Nähe von Gotha (heute Tambach-Dietharz oder Hochheim) geboren, vermutlich als Sohn des Ritters Eckhart von Hochheim. Über seine frühe Lebensgeschichte ist nicht viel bekannt. Er trat in den Dominikanerorden ein und studierte in den Universitäten von Erfurt und Paris, wo er wahrscheinlich sein Studium der Theologie absolvierte.
Eckhart war ein herausragender Theologe und wurde schließlich zum Prior des Dominikanerklosters in Erfurt ernannt. Er lehrte auch an den Universitäten von Paris und Straßburg und wurde für seine klaren und tiefgründigen Predigten bekannt. Seine Lehren und Schriften basierten auf einer Kombination aus theologischem Denken und mystischer Erfahrung.
Eckhart entwickelte eine einzigartige philosophische und theologische Lehre, die stark von neuplatonischen und mystischen Einflüssen geprägt war. Er betonte die Bedeutung der direkten Erfahrung Gottes und lehrte, dass die Seele in der Lage ist, sich mit dem Göttlichen zu vereinen. Seine Lehren waren jedoch nicht frei von Kontroversen. Einige seiner Ideen wurden von der Kirche als ketzerisch angesehen, und er geriet in den Verdacht, pantheistische Ansichten zu vertreten.
Im Jahr 1326 wurde Eckhart aufgrund von Vorwürfen der Häresie vor das päpstliche Inquisitionsgericht in Köln zitiert. Obwohl er seine Lehren verteidigte, wurde er schließlich verurteilt. Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass das Verständnis von Häresie und Ketzer im mittelalterlichen Kontext anders war als heute. Es ging weniger um persönliche Überzeugungen als um die Einhaltung bestimmter theologischer Doktrinen.
Eckhart starb wahrscheinlich um das Jahr 1328, kurz nach seinem Prozess. Obwohl seine Schriften nach seinem Tod zunächst verboten wurden, hatten sie einen bedeutenden Einfluss auf die deutsche Mystik und die Entwicklung der deutschen Philosophie. Seine Werke wurden im Laufe der Jahrhunderte wiederentdeckt und seine Ideen haben bis heute eine anhaltende Wirkung auf philosophische und spirituelle Denkweisen.