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* 22.04.1724 Königsberg
† 12.02.1804 Königsberg
wird als einer der einflussreichsten Denker der westlichen Philosophie angesehen.
Sein Hauptwerk ist die “Kritik der reinen Vernunft”, in der er versuchte, die Grenzen des menschlichen Erkenntnisvermögens zu bestimmen. Kant postulierte, dass Wissen auf Erfahrung beruht, aber auch von den Strukturen des menschlichen Geistes geformt wird.
Was kann ich wissen?
Was soll ich tun?
Was darf ich hoffen?
Was ist der Mensch?
Leben
Immanuel Kant wurde am 22. April 1724 in Königsberg als Sohn eines Sattlermeisters geboren. Seine Mutter hatte einen starken Einfluss auf ihn und brachte ihm den Pietismus näher. Nach dem Besuch des Fridericianums in Königsberg begann Kant 1740 sein Studium an der Universität seiner Heimatstadt. Ursprünglich studierte er Theologie, wechselte aber bald zur Philosophie und den Naturwissenschaften. Über neun Jahre hinweg arbeitete er als Hauslehrer auf Adelsgütern und bildete sich in dieser Zeit umfassend in Philosophie aus. 1755 promovierte er und wurde Privatdozent an der Universität. Erst fünfzehn Jahre später erhielt er die Professur für Logik und Metaphysik, die er bis zu seinem Lebensende innehatte.
Über vierzig Jahre lang hielt Kant Vorlesungen über verschiedene Fächer wie Mathematik, Physik, Geographie, Anthropologie, natürliche Theologie, Moral und Naturrecht. Er war ein beliebter und inspirierender Lehrer, der nicht nur über philosophische Probleme, sondern auch über geografische Themen sprach, obwohl er nie seine Heimatstadt Königsberg verließ.
Kants Leben war äußerlich von wenig Ereignissen geprägt, da er von schwacher Gesundheit war. Er führte ein diszipliniertes Leben und legte großen Wert auf die Einhaltung selbstgewählter Regeln zur Erhaltung seiner Gesundheit und zur Konzentration auf seine Lebensaufgabe. Kant war bekannt für seine strenge Tagesroutine, bei der er früh aufstand, Vorlesungen hielt, seine eigene Studienzeit hatte, Mahlzeiten mit Gästen einnahm, spazierte und pünktlich um 10 Uhr ins Bett ging.
Nach dem Erscheinen seiner Hauptwerke erlangte Kant große Berühmtheit und erhielt zahlreiche Ehrungen. Er lehnte jedoch Berufungen außerhalb von Königsberg ab. Als Kant am 12. Februar 1804 verstarb, wurde er von Menschen aller Schichten geehrt, und Königsberg veranstaltete ein prächtiges Begräbnis für ihn.
Quelle: Störig (1985)
&
Schaffen
Kant formulierte drei Fragen, auf die jede Philosophie zurückgeht.
Um die 1. Frage „Was kann ich wissen?“ zu beantworten, unterscheidet er zunächst zwischen dem, was wir erleben können (die beobachtbare Welt) und dem, was wir nicht wahrnehmen können (Gott oder Seele). Da wir die natürliche, beobachtbare Welt zwar kennen, aber auf viele der tiefsten Fragen der Metaphysik keine Antworten finden können, ist seine Antwort auf die erste Frage, dass nur Wissen über die Dinge zu erlangen ist, die wir erfahren können.
Als Antwort auf die 2. Frage „Was soll ich tun?“ sagt Kant, dass wir rational handeln sollten, im Einklang mit einem universellen Moralgesetz. Kants Ethik basiert auf dem Begriff eines „kategorischen Imperativs“, einem universellen ethischen Prinzip, das besagt, dass man die Menschlichkeit anderer stets respektieren und nur nach Regeln handeln sollte, die für alle gelten können. Kant argumentierte, dass das moralische Gesetz eine Wahrheit der Vernunft sei und dass daher alle rationalen Geschöpfe an dasselbe moralische Gesetz gebunden seien.
Auf die 3. Frage: „Was darf ich hoffen?“ antwortet Kant, dass unsere Seelen unsterblich sind und dass es wirklich einen Gott gibt, der die Welt nach den Grundsätzen der Gerechtigkeit gestaltet hat. Auch wenn wir von diesen Dingen keine Kenntnis haben können, führt das Nachdenken über das Sittengesetz zu einem berechtigten Glauben an sie, der auf eine Art rationalen Glauben hinausläuft.
Über diese drei Schwerpunkte hinaus hat Kant auch auf nahezu allen Gebieten der Philosophie nachhaltige Beiträge geleistet. Seine ästhetische Theorie bleibt unter Kunstkritikern einflussreich. Seine Erkenntnistheorie ist Pflichtlektüre für viele Zweige der analytischen Philosophie. Der Kosmopolitismus hinter seiner politischen Theorie prägt den Diskurs über Globalisierung und internationale Beziehungen.
Quelle: IEP, Autor: Tim Jankowiak
Wir können Kants umfangreiches Werk an dieser Stelle nicht behandeln, deshalb werden hier nur einige seiner kleinen, aber besonders bekannten Schriften vorgestellt.
Zur Information über das vollständige Werk empfehlen wir die Akademieausgabe online.
Ein hervorragendes Zeitdokument der akademischen Philosophie. Im Kapitel III formuliert Kant seine 4 Grundfragen: Was kann ich wissen? – Was soll ich tun? – Was darf ich hoffen? – Was ist der Mensch?
lesen bei textlog
In seiner bahnbrechenden Altersschrift von 1795 entwirft Kant einen visionären Plan für dauerhaften Weltfrieden durch republikanische Regierungsformen, Völkerbund und kosmopolitische Prinzipien. Der Text beeinflusste die Entwicklung der Friedensforschung und internationalen Beziehungen und prägte die Vorstellung einer “Föderation freier Staaten”.
lesen bei Zeno
„Es ist sein berühmtester Essay und einer der am meisten zitierten Texte der Philosophie überhaupt.“ Richard David Precht
Der Text erschien im Dezember 1784 in “Berlinische Monatsschrift”.
Grabmal in Königsberg (Kaliningrad)
Nehmen Sie, vortrefflicher Lehrer, schließlich noch die Versicherung meines lebhaftesten Danks für das wohlthätige Licht an, was Sie in meinem Geist angezündet haben; eines Danks, der wie das Geschenk, auf das er sich gründet, ohne Grenzen und unvergänglich ist.
Friedrich Schiller, Brief an Immanuel Kant, 13. Juni 1794
In jedem Fall liest sich die Geschichte der Philosophie seit Kant zu einem wesentlichen Teil als Wirkungsgeschichte, als Aufnahme und Weiterentwicklung, als Umbildung, Kritik und Wiederaufnahme Kantischer Gedanken.
Ottfried Höffe
Briefmarken
Kant ist kein Licht der Welt, sondern ein strahlendes Sonnensystem auf einmal.
Jean Paul
Bildnachweis
Denkmal Königsberg: FengMoLong (CC BY-SA 4.0)
Medaille von F.W. Loos: Münzkabinett (CC BY-SA 4.0)
Grabmal: kyselak (CC BY-SA 3.0)
Gedenktafel Duisburg: Dat doris (CC BY-SA 4.0)
Statue Strasbourg: Ji-Elle (CC BY-SA 3.0)
Denkmal Gołdap: Antekbojar (CC BY-SA 4.0)
Denkmal Belo Horizonte: Andrevruas (CC BY 3.0)
Büste von C.F. Hagemann: Emmanuel Fromm (CC0 1.0)
Medaille Rogat: Münzkabinett (CC BY-SA 4.0)
Zitatnachweis
Arthur Schopenhauer (Kants Lehre bringt in jedem Kopf): “Die Welt als Wille und Vorstellung” Vorrede zur zweiten Auflage
Popper (1957): Karl Popper “Die offene Gesellschaft und ihre Feinde” Bern: Franke 1957
Friedrich Schiller (Nehmen Sie, vortrefflicher Lehrer): Brief an Immanuel Kant, 13. Juni 1794
Ottfried Höffe (In jedem Fall): “Immanuel Kant” München: Beck 1983
Jean Paul (Kant ist kein Licht der Welt): Brief 1788
Videos zu Immanuel Kant findest du in unserem Kinosaal, zum Beispiel:
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Ein kleines Kant-Quiz
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