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Werke
Karl Marx
Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie
In den Jahren 1843/44 niedergeschrieben, ist dies das erste bedeutende Werk des Autors. Es wurde jedoch erst 1927 veröffentlicht. Marx setzt sich darin mit Hegels Schrift “Grundlinien der Philosophie des Rechts” auseinander.
Berühmte Zitate:
- allein auch die Theorie wird zur materiellen Gewalt, sobald sie die Massen ergreift.
- Die Forderung, die Illusionen über seinen Zustand aufzugeben, ist die Forderung, einen Zustand aufzugeben, der der Illusionen bedarf.
- Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volkes.
Karl Marx
Thesen über Feuerbach
In dieser kleinen, 1845 verfassten Schrift formuliert Marx erstmals Grundzüge seiner Geschichtsphilosophie, des Historischen Materialismus.
Berühmtestes Zitat:
Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert; es kömmt drauf an, sie zu verändern.
Thesen über Feuerbach
(von Friedrich Engels redigierte Fassung)
1
Der Hauptmangel alles bisherigen Materialismus – den Feuerbachschen mit eingerechnet – ist, daß der Gegenstand, die Wirklichkeit, Sinnlichkeit, nur unter der Form des Objekts oder der Anschauung gefaßt wird; nicht aber als menschliche sinnliche Tätigkeit, Praxis, nicht subjektiv. Daher geschah es, daß die tätige Seite, im Gegensatz zum Materialismus, vom Idealismus entwickelt wurde – aber nur abstrakt, da der Idealismus natürlich die wirkliche, sinnliche Tätigkeit als solche nicht kennt. Feuerbach will sinnliche, von den Gedankenobjekten wirklich unterschiedene Objekte; aber er faßt die menschliche Tätigkeit selbst nicht als gegenständliche Tätigkeit. Er betrachtet daher im »Wesen des Christenthums« nur das theoretische Verhalten als das echt menschliche, während die Praxis nur in ihrer schmutzig-jüdischen Erscheinungsform gefaßt und fixiert wird. Er begreift daher nicht die Bedeutung der »revolutionären«, der »praktisch-kritischen« Tätigkeit.
2
Die Frage, ob dem menschlichen Denken gegenständliche Wahrheit zukomme, ist keine Frage der Theorie, sondern eine praktische Frage. In der Praxis muß der Mensch die Wahrheit, das heißt die Wirklichkeit und Macht, die Diesseitigkeit seines Denkens beweisen. Der Streit über die Wirklichkeit oder Nichtwirklichkeit eines Denkens, das sich von der Praxis isoliert, ist eine rein scholastische Frage.
3
Die materialistische Lehre, daß die Menschen Produkte der Umstände und der Erziehung, veränderte Menschen also Produkte anderer Umstände und geänderter Erziehung sind, vergißt, daß die Umstände eben von den Menschen verändert werden und daß der Erzieher selbst erzogen werden[533] muß. Sie kommt daher mit Notwendigkeit dahin, die Gesellschaft in zwei Teile zu sondern, von denen der eine über der Gesellschaft erhaben ist. (Z.B. bei Robert Owen.)
Das Zusammenfallen des Änderns der Umstände und der menschlichen Tätigkeit kann nur als umwälzende Praxis gefaßt und rationell verstanden werden.
4
Feuerbach geht aus von dem Faktum der religiösen Selbstentfremdung, der Verdopplung der Welt in eine religiöse, vorgestellte und eine wirkliche Welt. Seine Arbeit besteht darin, die religiöse Welt in ihre weltliche Grundlage aufzulösen. Er übersieht, daß nach Vollbringung dieser Arbeit die Hauptsache noch zu tun bleibt. Die Tatsache nämlich, daß die weltliche Grundlage sich von sich selbst abhebt und sich, ein selbständiges Reich, in den Wolken fixiert, ist eben nur aus der Selbstzerrissenheit und dem Sichselbst-Widersprechen dieser weltlichen Grundlage zu erklären. Diese selbst muß also erstens in ihrem Widerspruch verstanden und sodann durch Beseitigung des Widerspruchs praktisch revolutioniert werden. Also z.B., nachdem die irdische Familie als das Geheimnis der heiligen Familie entdeckt ist, muß nun erstere selbst theoretisch kritisiert und praktisch umgewälzt werden.
5
Feuerbach, mit dem abstrakten Denken nicht zufrieden, appelliert an die sinnliche Anschauung; aber er faßt die Sinnlichkeit nicht als praktische menschlich-sinnliche Tätigkeit.
6
Feuerbach löst das religiöse Wesen in das menschliche Wesen auf. Aber das menschliche Wesen ist kein dem einzelnen Individuum innewohnendes Abstraktum. In seiner Wirklichkeit ist es das Ensemble der gesellschaftlichen Verhältnisse.
Feuerbach, der auf die Kritik dieses wirklichen Wesens nicht eingeht, ist daher gezwungen:
1. von dem geschichtlichen Verlauf zu abstrahieren und das religiöse Gemüt für sich zu fixieren und ein abstrakt – isoliert – menschliches Individuum vorauszusetzen;
2. kann bei ihm daher das menschliche Wesen nur als »Gattung«, als innere, stumme, die vielen Individuen bloß natürlich verbindende Allgemeinheit gefaßt werden.[534]
7
Feuerbach sieht daher nicht, daß das »religiöse Gemüt« selbst ein gesellschaftliches Produkt ist und daß das abstrakte Individuum, das er analysiert, in Wirklichkeit einer bestimmten Gesellschaftsform angehört.
8
Das gesellschaftliche Leben ist wesentlich praktisch. Alle Mysterien, welche die Theorie zum Mystizismus verleiten, finden ihre rationelle Lösung in der menschlichen Praxis und im Begreifen dieser Praxis.
9
Das Höchste, wozu der anschauende Materialismus es bringt, d.h. der Materialismus, der die Sinnlichkeit nicht als praktische Tätigkeit begreift, ist die Anschauung der einzelnen Individuen in der »bürgerlichen Gesellschaft«.
10
Der Standpunkt des alten Materialismus ist die »bürgerliche« Gesellschaft; der Standpunkt des neuen, die menschliche Gesellschaft, oder die vergesellschaftete Menschheit.
11
Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert; es kommt aber darauf an, sie zu verändern.
Quelle: Karl Marx, Friedrich Engels: Werke. Band 3, Berlin 1958
Karl Marx, Friedrich Engels
Manifest der kommunistischen Partei
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Das weltweit bekannteste und meistgelesene Werk von Marx und Engels. Es ist nach der Bibel und “Worte des Vorsitzenden Mao Tse-tung” das meistverkaufte Buch der Welt.
Die Autoren entwickeln darin die Grundzüge des Wissenschaftlichen Kommunismus.
- Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des Kommunismus.
- Die Geschichte aller bisherigen Gesellschaft ist die Geschichte von Klassenkämpfen.
- In demselben Maße, in dem die Widerwärtigkeit der Arbeit wächst, nimmt daher der Lohn ab.
- Die herrschenden Ideen einer Zeit waren stets nur die Ideen der herrschenden Klasse.
- Mögen die herrschenden Klassen vor einer kommunistischen Revolution zittern. Die Proletarier haben nichts in ihr zu verlieren als ihre Ketten. Sie haben eine Welt zu gewinnen. Proletarier aller Länder, vereinigt euch!
Karl Marx, Friedrich Engels
Werke
Die Werke von Marx und Engels ab 1956 vom Ost-Berliner Dietz Verlag herausgegeben. Die 44 Bände umfassen 1700 Schriften und 4170 Briefe.
Der größte Teil ist verfügbar bei archive.org und bei mlwerke.de
Ehrungen
Die Zahl der Denkmäler und Abbildungen von Karl Marx auf Briefmarken, Münzen und Geldscheinen ist enorm. Es kann hier nur eine kleine Auswahl gezeigt werden.
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Die Lehre von Marx ist allmächtig,
weil sie wahr ist!
Parole der DDR-Propaganda
Weise erdenken die neuen Gedanken, und Narren verbreiten sie.
Heinrich Heine
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Christian Godin
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Heiner Müller
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Oskar Negt
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Friedrich Engels
Sarah Wagenknecht
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Erich Fromm
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Robert Havemann
Zitatnachweis
Christian Godin (Marx fehlt der Welt) „Die Geschichte der Philosophie für Dummies“ Weinheim: Wiley-VCH 2007
Heiner Müller (In der Sowjetunion) zit. nach Manfred Wekwerth “Brechttheater 2004”
Oskar Negt (Tatsächlich könnte man) „Gesellschaftsentwurf Europa” Göttingen: Steidl 2012 S. 23
Friedrich Engels (Wie Darwin das Gesetz) Rede am Grab von Karl Marx (1883)
Sarah Wagenknecht (Es gibt kein Werk) “Vom Kopf auf die Füße?” Berlin: Aurora 2013
Erich Fromm (Marx geht es wie der Bibel) „Das Menschenbild bei Marx“ Berlin: Ullstein 1988
Robert Havemann (Der Marxismus) „Morgen“ Leipzig: mdv 1990
Bildnachweis
Jugendfestival Karl-Marx-Stadt: Wolfgang Thieme, Bundesarchiv, Bild 183-W0525-112 (CC-BY-SA 3.0)
SteveInLeighton’s Photos: Marx-Denkmal Moskau (CC BY-SA 2.0)
Bru-nO: Marx-Monument Chemnitz (CC 0)
RalfGervink: Marx-Denkmal Karlsbad (CC 0)
Photogoddle: Marx-Engels-Denkmal Berlin (CC BY 4.0)
Adam Harangozó: Marx-Engels-Denkmal Bishkek (CC BY-SA 4.0)
Ferran Cornellà: Marx-Engels-Denkmal Budapest (CC BY 3.0)
Markus Nilsson: Marx-Grabmal (public domain)
Fiver, der Hellseher: Marx-Denkmal Trier (CC BY-SA 4.0)
Raimond Spekking: Marx-Statue Köln (CC BY-SA 4.0)
Video
Clips aus “Momente der Geschichte. Karl Marx”, ZDF 01.01.2016