Neuerscheinung: Philosophinnen

Philosophinnen. Von Hannah Arendt bis Mary Wollstonecraft
Hrsg. von Rebecca Buxton und Lisa Whiting
Reclam, Philipp, jun. GmbH, Verlag 2024

Diese 20 Philosophinnen muss man kennen – Rebecca Buxton und Lisa Whiting haben Porträts der wichtigsten Denkerinnen aus allen Epochen und Erdteilen zusammengestellt. Ein Einsteigerbuch für Feministinnen und alle, die es werden wollen. Mit Texten über: Hypatia, Diotima, Ban Zhao, Mary Wollstonecraft, Lalla, Mary Astell, Harriet Taylor Mill, Mary Anne Evans (George Eliot), Edith Stein, Hannah Arendt, Simone de Beauvoir, Iris Murdoch, Mary Midgley, Elizabeth Anscombe, Mary Warnock, Sophie Bosede Oluwole, Angela Davis, Iris Marion Young, Anita L. Allen und Azizah Y. al-Hibri.
(Verlagstext)

Ich empfehle die Rezension von Maxime Pasker auf Spektrum.de zu lesen. Ihm “drängt sich der Verdacht auf, dass manche Frauen eher aus politischen denn philosophischen Gründen keine Aufnahme fanden […] Zudem fallen die Betrachtungen insbesondere kritischer Themen oft einseitig aus.”

Das kann ich bestätigen. Beispielsweise findet sich im Porträt von Hypatia die Feststellung, diese Philosophin wurde von späteren Autoren “auf weibliche Stereotype reduziert, die Komplexität ihrer realen Existenz wird dabei bewusst ignoriert.” Das maßgebliche Werk jedoch, die Abhandlung von Richard Hoche aus dem Jahr 1860, welche gerade diese Komplexität herausarbeitet, wird nicht erwähnt. Und den aktuellen Bezug macht die Autorin an einer Analyse zur Bildungsgleichheit von Dora Russell aus dem Jahr 1925 fest, so als hätten die letzten 100 Jahre nicht stattgefunden.

Die feministische Positionierung steht an etlichen Stellen klar im Vordergrund. Vielleicht erklärt das, warum die wichtigsten Philosophinnen der Aufklärung, Laura Bassi, Anne Conway und Émilie du Châtelet nicht porträtiert wurden – sie hatten sich nämlich mit ihrer von Männern dominierten Welt arrangiert, und das mag sie in den Augen der Herausgeberinnen zu wenig heldenhaft erscheinen lassen.

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