Sonderausstellung: Philosophie des Barock

Die Philosophie des Barock

Katalog der Sonderausstellung

Das Zeitalter des Barock definiert sich vor allem durch Architektur, Kunst, Musik und Poesie. Die Philosophie wird davon zwar beeinflusst, entscheidend geprägt wird sie jedoch durch die Ideen der Aufklärung, der alles bestimmenden geistigen Strömung dieser Epoche. Wenn wir also von der Philosophie des Barock sprechen, meinen wir eine von Rationalismus, Empirismus und Humanismus bestimmte Philosophie.
Im Mittelpunkt der neuen Ideen steht die Rolle der Vernunft bei allen Überlegungen und Entscheidungen. Die Vertreter der Aufklärung lehnen überkommene Autoritäten ab; sie fordern kritisches Denken sowie die Trennung von Kirche und Staat.
Die Aufklärung legte den Grundstein für moderne Ideen von Menschenrechten, Demokratie und Bildung, und beeinflusste die Entstehung von Verfassungen und politischen Systemen in ganz Europa.

Aufgeklärte Frauen

Die europäische Aufklärung führte dazu, dass immer mehr Frauen sich den Wissenschaften und so auch der Philosophie zuwandten. Die Vorstellungen von Geschlechterrollen und die sozialen Normen jener Zeit prägten zwar weiterhin das Leben und die Möglichkeiten von Frauen, dennoch vollzogen sich während der Epoche des Barock erste Veränderungen hin zu einem neuen Frauenbild. Einige Frauen aus wohlhabenden Familien, insbesondere aus Adels- und Künstlerkreisen, erhielten eine bessere Bildung; sie konnten an intellektuellen und künstlerischen Aktivitäten teilnehmen und trugen zur Entwicklung von Literatur, Musik und anderen Künsten bei.

Anne Conway
(1631 – 1679)

war eine englische Philosophin des 17. Jahrhunderts. Ihre Ideen waren von Neoplatonismus und Cartesianismus beeinflusst. In ihrem Hauptwerk “The Principles of the Most Ancient and Modern Philosophy” von 1690 kritisierte sie Descartes’ Dualismus und betonte die Einheit von Geist und Materie. Conway glaubte an eine universale Gottheit, die die Schöpfung durchdringt. Sie prägte den Begriff der „Monade“, welcher von Leibniz aufgenommen und zu seinem Konzept der “Monadologie” geführt wurde.
Die Ideen von Conway waren damals sehr innovativ und wurden von vielen als blasphemisch angesehen. Posthum wurden sie zunehmend anerkannt und gewürdigt und waren wegweisend für feministische Theorien.

Laura Bassi
(1711 – 1778)

war eine bedeutende Philosophin und Naturwissenschaftlerin des 18. Jahrhunderts. Als erste Frau erhielt sie eine Professur an der Universität Bologna, wo sie Mathematik und experimentelle Physik lehrte. Ihre herausragenden Fähigkeiten brachten ihr internationale Anerkennung. Sie führte bahnbrechende Forschung in Optik, Akustik und Elektrizität durch und veröffentlichte ihre Ergebnisse in angesehenen Fachzeitschriften. Laura Bassi wurde Mitglied mehrerer Akademien und war ein Vorbild für nachfolgende Generationen von Wissenschaftlerinnen. Ihr Beitrag zur Förderung der Bildung für Frauen und ihre Leidenschaft für die Wissenschaft machen sie zu einer inspirierenden Figur der Aufklärungszeit.

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Émilie du Châtelet
(1706 – 1749)

war eine bedeutende französische Philosophin und Mathematikerin der Aufklärung. Sie erlangte eine umfassende Bildung in Mathematik, Physik und Literatur. Du Châtelet übersetzte die Werke von Isaac Newton ins Französische und erklärte sie in eigenen Kommentaren. Ihre Hauptwerke umfassten “Institutiones Physicae” und “Discours sur le bonheur“. Sie führte eine leidenschaftliche Liebesbeziehung mit Voltaire und verfasste mit ihm gemeinsam “Les Principes de Newton“.
Sie starb im Alter von nur 42 Jahren während der Geburt ihres vierten Kindes. Ihr Vermächtnis besteht in ihrem wertvollen Beitrag zur Aufklärung und ihrem Engagement für die Förderung der Wissenschaft.

Britische Empiristen und Aufklärer

Die Aufklärung in Großbritannien war stark vom Empirismus geprägt, d.h. von der Vorstellung, dass Wissen aus Sinneserfahrungen gewonnen wird.
Denkern wie John Locke und Thomas Hobbes zufolge sollten politische Autorität und religiöse Dogmen durch Vernunft und soziale Verträge ersetzt werden, um individuelle Rechte zu schützen.
Literaten wie Jonathan Swift und Daniel Defoe trugen durch ihre Schriften zur Verbreitung aufklärerischer Ideen bei. Die britische Aufklärung beeinflusste politische Strukturen, die wissenschaftliche Methodik und die kulturelle Entwicklung, was zu einer fundamentaleren Betonung von Vernunft, Toleranz und persönlicher Freiheit in der westlichen Welt führte.

Thomas Reid
(1711 – 1778)

war ein schottischer Philosoph und Begründer des schottischen Common-Sense-Realismus. Geboren in Strachan, studierte er in Aberdeen und wurde später Professor für Moralphilosophie in Glasgow. In seinem Hauptwerk “Inquiry into the Human Mind” (1764) vertrat er die Ansicht, dass Wahrheit und Realität durch gesunden Menschenverstand zugänglich sind. Reid kritisierte David Humes Skeptizismus und behauptete, dass die menschliche Wahrnehmung zuverlässig ist. Seine Ideen beeinflussten bedeutende Philosophen wie Immanuel Kant und John Stuart Mill. Reid hinterließ einen nachhaltigen Einfluss auf die philosophische Debatte seiner Zeit und darüber hinaus.

Isaac Newton
(1643 -1727 )

gilt als einer der bedeutendsten Wissenschaftler der Geschichte.
In seinem bahnbrechenden Werk “Philosophiæ Naturalis Principia Mathematica” von 1687, formulierte er seine Gesetze der Bewegung und das Gravitationsgesetz. Dieses Werk revolutionierte das Verständnis der Physik und bildete die Grundlage für viele Jahrzehnte wissenschaftlicher Entdeckungen.
Darüber hinaus beeinflusste Newton das philosophische Denken in Bezug auf Raum und Zeit. Seine Vorstellung von einem absoluten Raum und einer absoluten Zeit, die unabhängig von jeglicher Materie existieren, löste Debatten über die Natur der Realität aus und hatte einen erheblichen Einfluss auf die Diskussionen innerhalb der Philosophie, insbesondere im Bereich der Metaphysik.

Edmund Burke
(1729 – 1797)

war ein irisch-britischer Philosoph, Schriftsteller und Staatsmann. Er gilt als einer der wichtigsten politischen Denker seiner Zeit und als Vater des Konservatismus.

Burke studierte Jura in London und arbeitete als Anwalt, bevor er sich der Politik zuwandte. Als Mitglied des britischen Parlaments setzte er sich vehement für die Rechte der amerikanischen Kolonien ein und kritisierte die Kolonialpolitik des britischen Empires. Er war ein entschiedener Gegner der Französischen Revolution, da er befürchtete, dass radikale Veränderungen die gesellschaftliche Ordnung zerstören könnten.

Adam Smith
(1723 – 1790)

gilt als einer der bedeutendsten Philosophen und als Vater der modernen Wirtschaftstheorie.
Geboren in Kirkcaldy, Schottland, studierte er Philosophie und wurde später Professor für Moralphilosophie an der Universität Glasgow.
1776 veröffentlichte Smith sein bahnbrechendes Werk “Der Wohlstand der Nationen”, das ihn berühmt machte. In diesem Buch legte er seine Theorie des Kapitalismus dar und betonte die Bedeutung freier Märkte und individueller wirtschaftlicher Freiheit. Er prägte den Begriff der “unsichtbaren Hand”, der besagt, dass egoistische Handlungen von Individuen oft zum Wohl der Gesellschaft führen, wenn Märkte frei sind.
Smith’ Ideen wurden von vielen Ökonomen, z.B. Karl Marx, aufgenommen. Er gilt bis heute als einer der wichtigsten Denker der Wirtschaftswissenschaften.

David Hume
(1711 – 1776)

war ein schottischer Philosoph der Aufklärung und eine bedeutende Figur in der empirischen Philosophie.
Humes berühmtestes Werk, “Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand”, wurde 1748 veröffentlicht und revolutionierte das Denken seiner Zeit.
Hume lehnte metaphysische Annahmen ab und betonte die Erfahrung als einzige Quelle des Wissens.
Er war auch ein bedeutender Moralphilosoph und betonte, dass moralische Urteile auf Emotionen basieren und nicht auf Vernunft.
Humes Werk hatte großen Einfluss auf die Entwicklung der Philosophie. Er gilt als einer der Väter des Positivismus und des Utilitarismus. Seine Ideen wurden von Autoren wie Immanuel Kant, John Stuart Mill und Jeremy Bentham aufgenommen und weiterentwickelt.

John Locke
(1632-1704)

war ein bedeutender englischer Philosoph der Aufklärung und gilt als einer der Begründer des Empirismus.
Locke vertrat die Ansicht, dass die menschliche Vernunft anfangs eine unbeschriebene Tafel (tabula rasa) sei und Wissen und Erkenntnis durch Erfahrung und Beobachtung erlangt würden.
In seinem politischen Hauptwerk “Two Treatises of Government” argumentierte er, dass politische Macht aus dem Willen des Volkes abgeleitet sein sollte und dass Menschen das Recht auf Widerstand gegen tyrannische Herrscher haben, wenn diese ihre Rechte verletzen.
Darüber hinaus betonte Locke die Bedeutung der Toleranz und Religionsfreiheit.
Die Ideen von John Locke sind Teil des kulturellen Erbes der westlichen Welt und haben die Entwicklung der Demokratie, der Wissenschaft und der Bildung geprägt.

George Berkeley
(1685-1753)

war ein bedeutender irischer Philosoph des Empirismus und Idealismus. Er vertrat die Auffassung, dass die Existenz materieller Dinge von ihrer Wahrnehmung abhängt und dass es keine unabhängige materielle Realität gibt, sondern alles in unserem Bewusstsein existiert. Seine berühmte These “Esse est percipi” (Sein ist wahrgenommen werden) verdeutlicht diese Vorstellung.
Seine philosophischen Ideen brachten ihn auch zur Verteidigung des Theismus und des Christentums gegenüber skeptischen Ansätzen. In seinem Werk “Alciphron” entwickelte er eine rationale Apologie des christlichen Glaubens.
Berkeleys Ansichten waren wegweisend für spätere Idealisten und fanden auch in der modernen Philosophie Beachtung.

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Thomas Hobbes
(1588-1679)

war ein englischer Philosoph, der für seine Beiträge zur politischen Philosophie und zur modernen Sozialtheorie bekannt ist. Sein bekanntestes Werk ist “Leviathan”, in dem er argumentiert, dass die menschliche Natur von Natur aus egoistisch und grausam ist und dass eine starke Regierung notwendig ist, um die Gesellschaft vor dem Chaos zu bewahren. Er entwickelte auch den Begriff des “Gesellschaftsvertrags”, bei dem die Mitglieder einer Gesellschaft ihre Freiheit aufgeben, um Sicherheit und Schutz durch eine Regierung zu erhalten.
Hobbes’ Ideen waren kontrovers und wurden von vielen Philosophen seiner Zeit angefochten. Sein Einfluss auf die politische Theorie und Philosophie bleibt jedoch bis heute spürbar, und seine Arbeit hat Einfluss auf Themen wie die Rolle der Regierung, die Natur des Menschen und die Idee des Gesellschaftsvertrags.

James Harrington
(1611-1677)

war ein englischer Philosoph und politischer Theoretiker während des 17. Jahrhunderts. Er wurde bekannt durch sein Hauptwerk “The Commonwealth of Oceana” (1656), das auf die politische Debatte großen Einfluss gewann. Harrington entwickelte eine republikanische Vision, in der er eine idealisierte Gesellschaft auf der Grundlage gleicher Landverteilung und politischer Partizipation entwarf.
Harrington glaubte, dass die Macht in einer Gesellschaft auf einem breiten Fundament verteilt sein sollte, um Tyrannei zu verhindern. Er prägte den berühmten Begriff “Balance of Power” (Gewaltenteilung), der später von anderen politischen Theoretikern und Staatsmännern übernommen wurde. Harringtons Ideen waren in seiner Zeit sehr umstritten, aber sie hatten auch großen Einfluss auf spätere politische Denker, wie John Locke und Thomas Jefferson. Seine Ideen fanden in der Verfassung der Vereinigten Staaten ihren Niederschlag.

Francis Hutcheson
(1694-1746)

gilt als einer der einflussreichsten Vertreter des britischen Empirismus und der Aufklärung. Geboren in Irland, lehrte er später an der Universität Glasgow.
Hutchesons Denken fokussierte sich auf Moral und Ästhetik. Er entwickelte die Theorie des moralischen Sinnempfindens, die besagt, dass die menschliche Natur mit einem angeborenen moralischen Gefühl ausgestattet ist, das uns befähigt, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden. Diese Idee beeinflusste die Moraltheorien vieler nachfolgender Philosophen.
Hutchesons Ideen wirkten als Brücke zwischen dem rationalistischen Empirismus von John Locke und dem utilitaristischen Ansatz von Jeremy Bentham. Seine Werke hatten einen starken Einfluss auf die Moralphilosophie und die Ästhetik des 18. Jahrhunderts und trugen zur Entwicklung des modernen liberalen Denkens bei. Francis Hutcheson wird daher als ein Pionier der ethischen Intuitionisten und Ästhetiker betrachtet, dessen Ideen bis heute relevant bleiben.

Robert Boyle
(1627-1691)

war ein irischer Naturforscher, der in England wirkte. Er gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des Empirismus und als Begründer der modernen Chemie. Boyles philosophische Bedeutung liegt vor allem in seiner Kritik an der aristotelischen Naturphilosophie und seiner Begründung einer neuen Naturwissenschaft, die auf Experimenten und Beobachtungen basiert.
Boyle war ein überzeugter Empiriker. Er glaubte, dass alle Erkenntnis auf Erfahrung beruht und dass die Sinne die einzige Quelle des Wissens sind. Er argumentierte, dass die Naturwissenschaft nur durch Experimente und Beobachtungen vorankommen könne.
Boyle war auch ein religiöser Denker, was in seiner atomistischen Naturphilosophie zum Ausdruck kommt. Er ging davon aus, dass die Atome die Grundbausteine der Schöpfung sind und dass die Naturgesetze die Ordnung der Schöpfung widerspiegeln.

Französische Aufklärer und Rationalisten

Im Gegensatz zu England war die Philosophie des frühen Barock in Frankreich durch den Rationalismus von Descartes und Pascal geprägt.
Die darauf folgende Zeit der Aufklärung, in Frankreich Siècle des Lumières genannt, brachte innovative Ideen über Politik, Gesellschaft, Wissenschaft und Kultur hervor. Die französischen Aufklärer prägten den öffentlichen Diskurs und forderten die bestehenden Hierarchien von Kirche und Monarchie heraus. Ihre Werke betonten die Bedeutung von Vernunft, individueller Freiheit und Gleichheit vor dem Gesetz. Die Aufklärung trug zur Entstehung einer kritischen Öffentlichkeit, der Forderung nach politischen Reformen und letztendlich zur Französischen Revolution von 1789 bei.

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René Descartes
(1596 – 1650)

gilt als Vater der modernen Philosophie und Begründer des Rationalismus. Bekannt ist er für seine Methode des Zweifels, mit der er die Grundlage allen Wissens zu finden versuchte. Er argumentierte, dass man alles, was man anzweifeln kann, auch anzweifeln muss, bis man zu einer Wahrheit gelangt, die so klar und deutlich ist, dass sie nicht mehr angezweifelt werden kann. Die erste so von ihm bestätigte Gewissheit ist die von der eigenen Existenz: „Ich denke, also bin ich.“
Descartes hatte auch erheblichen Einfluss auf die Entwicklung der Mathematik. Er schrieb mehrere Arbeiten über Geometrie, einschließlich “La Géométrie”, die als wichtiger Schritt zur Entwicklung der analytischen Geometrie betrachtet wird. Seine Arbeit hatte erheblichen Einfluss auf die Arbeit von Isaac Newton und anderen Wissenschaftlern.

Blaise Pascal
(1623-1662)

war als Mathematiker, Physiker, Schriftsteller und Philosoph ein wahres Genie und machte bedeutende Beiträge zur Wahrscheinlichkeitstheorie und zur Entwicklung von mechanischen Rechenmaschinen.
Sein Werk “Pensées” (Gedanken) ist eine Sammlung von Aphorismen und Reflexionen über die menschliche Existenz, den Glauben und die Suche nach Sinn.
Trotz seines kurzen Lebens hinterließ Pascal einen bleibenden Einfluss auf die Philosophie und Wissenschaft. Seine berühmte “Pascalsche Wette” versucht, rationale Gründe für den Glauben an Gott darzulegen. Er glaubte, dass die menschliche Vernunft nur dann zu Erkenntnis führen kann, wenn sie mit der Offenbarung in Verbindung gebracht wird.
Blaise Pascal bleibt eine faszinierende Persönlichkeit, die die Verbindung zwischen Wissenschaft, Glauben und Philosophie erkundete und einen bleibenden Eindruck in der intellektuellen Geschichte hinterließ.

Voltaire
(1694-1778)

bürgerlicher Name François-Marie Arouet, war ein französischer Philosoph der Aufklärung und eine prägende Figur des 18. Jahrhunderts. Er war ein unermüdlicher Kämpfer für individuelle Freiheit und Toleranz.
Voltaire war bekannt für seinen scharfen, ironischen Schreibstil. Sein bekanntestes Werk “Candide” ist eine Satire, die die Optimismusphilosophie seiner Zeit kritisiert.
Er trat für die Trennung von Kirche und Staat ein und verurteilte Fanatismus und Intoleranz. Seine Ideen wirkten inspirierend auf die Französische Revolution und die Entstehung moderner liberaler Werte.
Voltaire engagierte sich auch politisch, um Missstände in der Gesellschaft zu bekämpfen. Er war ein Verfechter allgemeiner Bildung und glaubte daran, dass Wissen und Vernunft die Menschheit voranbringen könnten.

Jean-Jacques Rousseau
(1712 – 1778)

gilt als einer der einflussreichsten Philosophen und Schriftsteller der Aufklärung. In seinen Werken plädiert Rousseau für eine Rückkehr zum Naturzustand, in dem der Mensch frei und glücklich ist. Er kritisiert die Gesellschaft als korrumpierend und schädlich für die menschliche Natur.
Rousseau stellte die Idee der Volkssouveränität und der demokratischen Teilhabe vor und lieferte damit die ideologische Grundlage für die Französische Revolution.
Sein bekanntestes Werk “Der Gesellschaftsvertrag” untersuchte die Legitimität von Regierungen und die Idee des Allgemeinwillens.
Rousseaus Werk hatte großen Einfluss auf die Entwicklung der Philosophie, der Politik, der Pädagogik und der Literatur. Seine Ideen wurden von Philosophen wie Kant, Schiller, Fichte und Hegel aufgenommen und weiterentwickelt.

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Claude Adrien Helvétius
(1715 – 1771)

war ein französischer Philosoph der Aufklärung und einer der prominentesten Vertreter des utilitaristischen Denkens.
In seinem Hauptwerk “De l’esprit” (Über den Geist) argumentierte Helvétius, dass alle menschlichen Fähigkeiten und Eigenschaften durch Bildung und Umwelt geformt werden können. Er vertrat die These, dass der Mensch als “leeres Blatt” geboren wird und sein Charakter durch soziale Einflüsse geprägt wird.
Helvétius betonte die Rolle der Bildung bei der Verbesserung der Gesellschaft und forderte eine umfassende Reform des Bildungssystems, um das menschliche Potenzial maximal zu entfalten. Seine Werke hatten einen großen Einfluss auf die intellektuelle Landschaft seiner Zeit und beeinflussten spätere Denker wie Jeremy Bentham und John Stuart Mill.

Julien Offray de La Mettrie
(1709-1751)

war ein französischer Philosoph und Arzt des 18. Jahrhunderts. Bekannt für seine provokativen Ideen, trat er mutig für die materialistische Philosophie ein und leugnete die Existenz einer unsterblichen Seele. Seine bedeutendste Schrift “Der Mensch als Maschine” von 1748 skandalisierte die damalige Gesellschaft und brachte ihm den Ruf eines radikalen Materialisten ein.
La Mettrie war ein Vorläufer des modernen Behaviorismus, da er die Ansicht vertrat, dass das menschliche Denken und Verhalten durch physische und mechanische Prozesse erklärt werden könnten.
La Mettrie trug zur Entwicklung der modernen Psychologie und zur Diskussion über die Beziehung zwischen Geist und Körper bei. Seine kontroversen Ansichten inspirierten spätere Denker und beeinflussten das philosophische Denken über das Selbst und die menschliche Natur.

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Denis Diderot
(1713-1784)

war ein bedeutender französischer Philosoph und Schriftsteller der Aufklärung. Er war Mitbegründer der berühmten Encyclopédie, eines bahnbrechenden Werks, das das gesamte Wissen seiner Zeit zusammenfassen sollte.
Diderot glaubte an die Macht der Vernunft und lehnte Dogmatismus ab. Er betonte die Bedeutung des freien Denkens, der Gleichheit und der Menschenrechte.
Als Schriftsteller verfasste Diderot Romane, Theaterstücke und kritische Essays. Einer seiner bekanntesten Romane war “Jacques der Fatalist”.
Diderots Ideen und sein Einsatz für die Meinungsfreiheit brachten ihn oft in Konflikt mit den Behörden und der Kirche.
Als Pionier der Wissensvermittlung und der Aufklärungs-ideale wird Denis Diderot als einer der wichtigsten Gestalter seiner Zeit verehrt.

Bernard le Bovier de Fontenelle
(1657-1757)

war ein französischer Schriftsteller, Gelehrter und Philosoph der Aufklärung. Seine klaren und eleganten Schriften trugen dazu bei, komplexe wissenschaftliche Ideen einem breiten Publikum zugänglich zu machen.
Fontenelle verfasste zahlreiche populäre Werke, darunter “Gespräche über die Pluralität der Welten“, in dem er die Copernicanische Theorie erklärte und die Möglichkeit von außerirdischem Leben erörterte.
Als rationaler Denker und Skeptiker trat Fontenelle für eine säkulare Sichtweise ein, die auf Beobachtung und Vernunft basierte, und lehnte dogmatische Ansätze ab. Seine Werke beeinflussten spätere Denker der Aufklärung und trugen zur Verbreitung wissenschaftlicher und philosophischer Ideen bei. Mit seinem Charme und seinem klaren Verstand bleibt Fontenelle eine faszinierende Figur in dieser Zeit des intellektuellen Fortschritts.

Pierre-Louis Moreau de Maupertuis
(1657-1757)

war ein französischer Philosoph, Mathematiker und Astronom. Er leistete wichtige Beiträge zur Berechnung der Bahnen von Himmelskörpern.
Sein Ruf als Philosoph beruhte auf seinen Diskursen über Ethik, Erkenntnistheorie und Metaphysik. Maupertuis war ein Vertreter des Mechanismus, der die Welt als ein von Naturgesetzen geregeltes System betrachtete.
Maupertuis war ein vielseitiger Denker und hinterließ einen bedeutenden Einfluss auf die Philosophie und Wissenschaft des 18. Jahrhunderts. Seine Arbeit prägte das Verständnis von Naturgesetzen und Bewegung und trug zur Entwicklung des modernen wissenschaftlichen Denkens bei.

Montesquieu
(1689-1755)

Charles de Secondat, Baron de Montesquieu war ein bedeutender französischer Philosoph der Aufklärung. Er ist vor allem für sein Werk “Vom Geist der Gesetze” bekannt, das 1748 veröffentlicht wurde und maßgeblich zur Entwicklung der modernen Politikwissenschaft beitrug.
Montesquieu war ein Verfechter der Gewaltenteilung, die er als grundlegend für die Sicherung von Freiheit und Gerechtigkeit ansah. Er argumentierte, dass eine angemessene Verteilung von Gesetzgebung, Exekutive und Justiz die Machtkonzentration verhindert und somit Missbrauch und Tyrannei vorbeugt.
Montesquieus Ideen beeinflussten die Gründerväter der Vereinigten Staaten, die die Gewaltenteilung in ihre Verfassung aufnahmen (Checks and Balances).
Seine Schriften wirkten sich auch auf die Französische Revolution aus und wurden weltweit diskutiert und kritisiert.

Paul Henri Thiry d’Holbach
(1723-1789)

war ein bedeutender Vertreter des radikalen Aufklärungsdenkens und entschiedener Gegner der Religion. D’Holbach vertrat den Materialismus und den Determinismus und lehnte jegliche Vorstellung eines göttlichen Eingreifens in die Welt ab.
D’Holbach war ein prominenter Anhänger der Ideen von Denis Diderot und Jean-Jacques Rousseau. In seinem Werk “Das System der Natur” argumentierte er für einen streng atheistischen Ansatz, in dem die Naturgesetze das Universum bestimmen.
D’Holbachs Philosophie betonte die Bedeutung der Vernunft und der wissenschaftlichen Erklärungen für das Verständnis der Welt. Als eine kontroverse Figur seiner Zeit wurde d’Holbach oft kritisiert und angegriffen, doch sein Beitrag zum radikalen Aufklärungsdenken und zur Entwicklung des atheistischen Gedankenguts hatte einen nachhaltigen Einfluss auf die europäische Geistesgeschichte.

Jean le Rond d’Alembert
(1717-1783)

war ein bedeutender französischer Mathematiker, Physiker und Philosoph der Aufklärung. Als Mitglied der Pariser Akademie der Wissenschaften war er ein zentraler Akteur der wissenschaftlichen Gemeinschaft seiner Zeit.
Als Philosoph sympathisierte d’Alembert mit dem Deismus und plädierte für eine rationale Herangehensweise an Fragen des Glaubens. Er war ein Verfechter der Meinungsfreiheit und trat für Bildung und Fortschritt ein.
D’Alemberts bekanntestes Werk ist die “Encyclopédie”, die er zusammen mit Diderot herausgab. Dieses bedeutende Projekt war ein Meilenstein der Aufklärung und trug maßgeblich zur Verbreitung von Wissen und Ideen bei. Seine Ideen wurden von Autoren wie Immanuel Kant und John Stuart Mill aufgenommen und weiterentwickelt.

Weitere europäische Aufklärer

Die Ideen der britischen und französischen Aufklärer strahlten auf ganz Europa aus. In einigen Ländern hatten die neuen Gedanken auch das Wohlwollen der Regierenden gefunden. Die teilweise Gewährung freier Meinungsäußerung und Aufhebung der Zensur erleichterte den Philosophen und Dichtern die Verbreitung ihrer Ideen und Schriften. Aufgeklärte Herrscher, wie Friedrich II. von Preußen, Joseph II. von Österreich und Katharina II. von Russland führten intensive Konversation mit den Philosophen und schützten sie vor Verfolgung.

Gottfried Wilhelm Leibniz
(1646-1716)

war ein bedeutender deutscher Philosoph, Mathematiker und Universalgelehrter und gilt als einer der einflussreichsten Denker der frühen Moderne.
Leibniz ist bekannt für seine Beiträge zur Philosophie, Logik und Mathematik. Er entwickelte unabhängig von Isaac Newton die Infinitesimalrechnung und prägte den Begriff “Monadologie” zur Beschreibung der kleinsten, nicht teilbaren Einheiten der Realität. Sein optimistisches Konzept der “besten aller möglichen Welten” postulierte, dass Gott diese Welt aus unendlichen möglichen Welten auswählte.
Leibniz’ “Identitätsprinzip” legte die Grundlage für das moderne Konzept der Identität und Individualität. Seine interkulturelle Arbeit spiegelt sich in seinem Dialog mit östlichen Philosophien wider.
Als Diplomat und Bibliothekar für den Herzog von Hannover trug Leibniz zur Förderung von Bildung, Wissenschaft und Kultur bei.

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Christian Wolff
(1679-1754)

war ein bedeutender deutscher Philosoph und Universalgelehrter. Seine Werke hatten enormen Einfluss auf die europäische Geisteslandschaft des 18. Jahrhunderts. Bekannt für seine systematische Herangehensweise, verband er Philosophie mit Wissenschaft und Mathematik. Seine Schriften erstreckten sich über eine breite Palette von Themen, darunter Metaphysik, Ethik, Politik, Ästhetik und Logik.
Besonders einflussreich war Wolffs Betonung der Vernunft als Grundlage für moralische Entscheidungen und gesellschaftliche Ordnung. Er förderte die Idee, dass durch rationale Überlegungen universelle ethische Prinzipien entdeckt werden können.
Obwohl er in späteren Jahren Kritik und Kontroversen ausgesetzt war, bleibt Christian Wolff ein Schlüsselfigur der Aufklärung, die das Streben nach Wissen, Vernunft und Fortschritt verkörperte.

Christian Thomasius
(1655-1728)

gilt als Vater der deutschen Aufklärung. Er brach mit der traditionellen Scholastik an den Hochschulen und setzte sich für eine verständliche, vernunftbasierte Sprache ein. Als Professor in Leipzig etablierte er 1687 Deutsch als Vorlesungssprache, was die Verbreitung seiner Ideen förderte. Thomasius betonte die Bedeutung individueller Freiheit, Religionsfreiheit und Toleranz. Mit seinem Werk “Einleitung zur Vernunftlehre” (1691) legte er den Grundstein für seine Erkenntnistheorie, die auf Erfahrung und Beobachtung basierte.
Thomasius war ein Verfechter der Rechtsprechung nach vernünftigen Prinzipien und beeinflusste die Entwicklung des deutschen Privatrechts. Er vertrat die Idee eines natürlichen moralischen Rechts, das universell und unabhängig von religiöser Dogmatik gilt. Sein Erbe lebt in den Grundprinzipien moderner Rechts- und Ethiktheorien fort.

Samuel von Pufendorf
(1632 -1694)

gilt als Begründer der Vernunftrechtslehre und hatte einen großen Einfluss auf die Entwicklung des Naturrechts, des Völkerrechts und der politischen Philosophie.
Sein Werk “De jure naturae et gentium” festigte seinen Ruf als einer der führenden Vertreter des Naturrechts. Er betonte, dass Recht und Moral auf natürlichen Prinzipien basieren und für alle Menschen universell gelten.
Pufendorf vertrat die Idee eines Gesellschaftsvertrags, der die Grundlage für Staatsbildung und politische Ordnung bildet. Seine Gedanken hatten einen starken Einfluss auf spätere Rechtsphilosophen wie Locke und Kant. Sein Werk trug zur Entwicklung moderner Konzepte von Menschenrechten, individueller Freiheit und Staatsrecht bei. Pufendorfs Beitrag zur Philosophie und Rechtstheorie bleibt ein Eckpfeiler des aufklärerischen Denkens und der Rechtsphilosophie.

Johann Christoph Gottsched
(1700 -1766)

war ein bedeutender deutscher Philosoph, Schriftsteller und Literaturkritiker der Aufklärung. Als maßgebliche Figur seiner Zeit trug er zur Entwicklung der deutschen Literatur bei. Durch seine klaren und regelbasierten Ansichten über Sprache, Literatur und Theater beeinflusste er maßgeblich die deutsche Aufklärungsliteratur. Er propagierte die Vernunft als Grundlage von Kunst und Literatur, betonte die Notwendigkeit von Regeln und Ordnung in der Kunstproduktion und kritisierte das überladene und unstrukturierte Barock.
Obwohl seine dogmatische Haltung später von der Sturm- und Drang-Bewegung und anderen Strömungen in Frage gestellt wurde, bleibt Gottscheds Einfluss auf die Organisation und Entwicklung der deutschen Literatur während seiner Zeit von großer Bedeutung.

Friedrich Ch. Oetinger
(1702 -1782)

war ein deutscher Theologe und Philosoph, der mystische Spiritualität mit theologischer Reflexion vereinte. Seine Denkweise war von tiefer Frömmigkeit und der Suche nach einer direkten Verbindung zwischen Mensch und Gott geprägt. Oetinger betonte die Bedeutung der inneren Erleuchtung und des mystischen Erlebens als Wege zur Gotteserkenntnis.
Er war ein produktiver Schriftsteller, der sowohl theologische Werke als auch mystische Schriften verfasste. Oetinger interpretierte religiöse Konzepte oft allegorisch und sah die Bibel als eine Quelle verborgener spiritueller Bedeutungen.
Oetingers Werk ist bis heute umstritten. Manche Kritiker halten seine Ansichten für spekulativ und esoterisch. Andere betonen hingegen seine Bedeutung für die Entwicklung des philosophischen Denkens in Deutschland.

Hugo Grotius
(1583-1645)

war ein niederländischer Philosoph, Theologe, Rechtsgelehrter und Diplomat. Bekannt als “Vater des Völkerrechts”, legte er mit seinem Werk “De jure belli ac pacis” die Grundlagen für das moderne Völkerrecht.
Grotius betonte, dass bestimmte Gesetze und Prinzipien universell gelten sollten, unabhängig von nationalen Unterschieden, und dass sogar in Zeiten des Krieges moralische Normen beachtet werden müssen.
Er war auch ein Vorreiter im Bereich des Naturrechts, das davon ausgeht, dass es gewisse unveränderliche Prinzipien gibt, die die Grundlage für menschliche Gesetze bilden. Dieser Ansatz hatte einen enormen Einfluss auf die Entwicklung der politischen Philosophie und des Rechtsdenkens.
Grotius’ Ideen zur Religionsfreiheit und zur Trennung von Kirche und Staat waren wegweisend für die Aufklärung und die moderne Demokratie.

Baruch de Spinoza
(1632-1677)

war ein niederländischer Philosoph portugiesischer Abstammung, dessen Denken einen tiefgreifenden Einfluss auf die Philosophie und Wissenschaft hatte. Er brach mit den religiösen Traditionen seiner Zeit und entwickelte eine rationale und pantheistische Sichtweise auf die Welt. Spinoza betonte die Einheit von Natur und Gott, wobei er Gott als die unveränderliche Substanz ansah, die die gesamte Realität durchdringt.
Sein Hauptwerk, die “Ethik“, legte einen Grundstein für die moderne Ethik. Spinoza plädierte für eine Lebensführung, die auf Vernunft und Erkenntnis beruht, und betonte die Bedeutung von Freiheit, Liebe und Selbstbeherrschung. Er selbst lebte ein bescheidenes Leben als Schleifer von Linsen und widmete seine Zeit der Philosophie und dem Schreiben. Obwohl zu Lebzeiten oft missverstanden, wird Spinoza heute als Vorreiter der Aufklärung und des rationalen Denkens anerkannt, der die Grundlagen für eine kritische Betrachtung von Religion, Ethik und Wissen legte.

Alexander Radischtschew
(1749-1802)

war ein bedeutender russischer Philosoph, Schriftsteller und Vorreiter der russischen Aufklärung. Er erlangte Berühmtheit durch sein Werk “Reise von St. Petersburg nach Moskau“, das eine der ersten sozialkritischen Darstellungen Russlands war. In dem Werk prangerte er die sozialen Ungerechtigkeiten, die Leibeigenschaft und die Willkür der zaristischen Regierung an, was zu seiner Verbannung nach Sibirien führte. Radischtschews Schriften trugen dazu bei, das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Reformen zu schärfen; sie beeinflussten später die sozialen Bewegungen im Land. Radischtschew kämpfte für Freiheit, Gleichheit und Menschenrechte, während er sich gleichzeitig der kritischen Analyse der russischen Gesellschaft widmete. Sein mutiges Engagement für Veränderung und sein Beitrag zur intellektuellen Entwicklung Russlands machen ihn zu einer herausragenden Figur in der Geschichte der russischen Philosophie und Aufklärung.

Michail Lomonossow
(1711-1765)

war ein bedeutender russischer Universalgelehrter. Seine Arbeiten in den Naturwissenschaften trugen dazu bei, Russland in die wissenschaftliche Gemeinschaft Europas zu integrieren. Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit war er auch als Dichter aktiv und schuf bedeutende Werke der russischen Literatur.
Lomonossows philosophische Ansichten waren geprägt von der Aufklärungsidee der Vernunft und des Fortschritts. Er war der Ansicht, dass die Vernunft die Grundlage für jede Erkenntnis und jede moralische Handlung sei. Er lehnte daher alle Formen des Aberglaubens und der Unwissenheit ab.
Lomonossow trug zur Reform des Bildungssystems in Russland bei, indem er die Universität Moskau gründete. Sein Einsatz für die Verbreitung von Wissen und Kultur hatte nachhaltigen Einfluss auf die russische Gesellschaft.

Giambattista Vico
(1668 -1744)

war ein italienischer Philosoph und Historiker der Aufklärung. Er ist bekannt für seine Theorie des “zyklischen Geschichtsverlaufs”, die besagt, dass Gesellschaften durch verschiedene Phasen von Geburt, Wachstum, Verfall und Wiedergeburt gehen. Sein Hauptwerk “Prinzipien einer neuen Wissenschaft über die gemeinsame Natur der Völker” (1725) betonte die Bedeutung der Kultur und der menschlichen Schöpfungskraft in der Geschichte.
Vico widersetzte sich der rationalistischen Tendenz seiner Zeit und betonte die Rolle der Sprache bei der Formung des Denkens und der Gesellschaft.
Vico wird oft als Vorläufer der modernen Sozial-wissenschaften betrachtet, denn er betonte die Notwendigkeit, Geschichte als menschliches Werk zu verstehen, das von sozialen und kulturellen Faktoren geprägt ist. Seine Ideen hatten einigen Einfluss auf spätere Denker wie Herder und Hegel.

Benito Jerónimo Feijoo
(1676 -1764)

war ein spanischer Aufklärungsphilosoph und Schriftsteller. Als Mönch und Dozent kämpfte er gegen intellektuelle Stagnation und Aberglauben und engagierte sich für Wissenschaft, Vernunft und Bildung. Seine kritischen Ansichten prägten das intellektuelle Klima seiner Zeit wesentlich mit.
Seine Essaysammlungen, besonders “Teatro Crítico Universal”, sind wegweisend für die spanische Aufklärung. Er lehnte blinde Akzeptanz ab und plädierte für skeptisches Denken und empirische Untersuchungen.
Feijoo forderte eine größere Rolle der Frauen in der Bildung und kritisierte die Inquisition sowie übertriebene religiöse Praktiken. Seine Werke sind ein lebendiges Beispiel für die aufklärerische Bewegung und ihre Bestrebungen, Traditionen zu hinterfragen und eine auf Vernunft basierende Gesellschaft zu fördern.